Blockflöte Geschichte Referat
Abschnitt "Recorder-HistorieDas Wiederentdecken der Blockflöte zu Anfang des zwanzigsten Jahrhundert....
4.2.3 Der Blockflöte ein "multifunktionales Lehrmittel" 5.2.2 "Spielmusik" 5.2.3 und " Neue Objektivität " Als Blockflötenspieler bin ich immer in einer Situation, in der ich sehnsüchtig auf die Reaktionen erwarte, die meine Erwiderung auslöst: "Ich lerne Musik". Blockflöte. "Mit großer Sicherheit lautet die Antwort: "Blockflöte?!
Ebenso kann aber auch ein unglaubliches Erstaunen meiner Erwartung (oft auch von Musikstudenten) nachkommen, dass man dieses Musikinstrument an einem Konservatorium wirklich lernen kann: "Gibt es überhaupt irgendeine Art von Fachliteratur dafür? "Ich möchte in meiner Tätigkeit erforschen, wie die Blockflöte zu einem solchen "Masseninstrument" werden konnte, dass so viele Menschen, vor allem in Deutschland, "spielten".
Welches ist die Blockflöte? Das hat Hans Maria Kneihs in seinem Beitrag über die "Blockflöte" im Manual der Musikpädagogik zutreffend formuliert: Nachfolgend möchte ich einige der Gründe für diese Blockflöte - auch um mich selbst (und vielleicht auch andere Blockflötenspieler) besser zu verstehen - und hier vor allem im Hinblick auf das zwanzigste Jahrh.
Wie lange war "der wahre Reichtum des Klangs und die Vielfalt des Ausdrucks eines Instrumentes mit jahrhundertealter Geschichte durch Missverständnisse, weltanschauliche Aneignungen, einfache Zufälligkeiten verdeckt" (ebd.). Das ist meiner Meinung nach besonders wichtig für die eigene Verbindung und den Gebrauch des Instrumentes im alltäglichen Musik- und Pädagogikleben. Auch die Blockflöte, die wie kaum ein anderes Gerät im Laufe der Jahrzehnte die unterschiedlichsten Menschen beheizt, geweckt und berührt hat.
Ein Beispiel sind Musikwissenschaftler wie Johann Mattheson mit seiner bekannten und oft genannten Anmerkung zur Blockflöte: Ähnliches sagt der Denker Theodor W. Adorno: "Der Schriftsteller Paul Hindemith schreibt: Das können sicherlich tausend namenlose Studenten in Deutschland belegen, die im letzten Jahrhundert eine Blockflöte in den Händen gehalten haben.
Die Blockflöte soll zu Beginn des zwanzigsten Jahrhundert "wiederentdeckt" worden sein. Die Blockflöte wurde am Ende des Barocks von der " künstlerischen Musik " durch die Querflöte, die einen stärkeren Klang hatte und dynamischer mit differenzierten Klangmöglichkeiten ausgestattet war, weitgehend abgelöst (Moeck 1978, S. 14). Aus strukturellen Gründen entsprach sie nicht mehr den "neuen Ansprüchen des Musikgeschmacks" (Kneihs 1994, S. 343).
"Die musikalische Geschichte ging an der Blockflöte vorbei. Der bisherige Vorzug gegenüber der Querflöte, auch bei schwierigen Chromatiken eine klare Tongebung über mehr als zwei Oktaven zu erreichen, ist durch das neuentwickelte Tastensystem für die Querflöte verschwunden (vgl. dazu die Ausführungen im Kapitel 4.1.1.2.1, S. 11). Jahrhundert, die sich über große Gebiete Europas (Deutschland, Italien, Frankreich, die Niederlande, Spanien und vor allem England) ausdehnte, war offenbar eine Zeiterscheinung.
Jahrhunderts wurde kein "Nachfolgeinstrument für die Barockflöte, wie die Zylinderboehmflöte oder der konisch geformte Traverso für die Barockquerflöte" geschaffen (Thieme 1993, S. 31). Allerdings können einige Beiträge aus Lexika über den Status und die Wichtigkeit der Blockflöte in dieser Zeit Auskunft erteilen. In den meisten Lexikonartikeln über die Flöte à bec (Schnabelflöte) - nur unter diesem Titel finden sich Angaben über die Blockflöte - wird zunächst darauf hingewiesen, dass es sich um ein "veraltetes" und "veraltetes" Gerät handele.
Noch 1939 klagt er: Er beruft sich auf eine Encyclopädie von 1855: "Ähnlich steht es in einer Encyclopädie bereits 1835: Aber selbst um 1929, als die Blockflötenrenaissance in Deutschland bereits in vollem Gang ist, heißt es noch: Nach einer recht unliebsamen Schilderung schrieb Curt Sachs 1930: "Der Musiker muss nur hineinblasen", um einen Klang zu erzeugen: "Das Genre hat in Europa eine große Wichtigkeit in der Blockflöte gewonnen.
Für mich ist die bereits oben zitierte Anmerkung von Herrn Dr. Heinz nach wie vor rätselhaft: "Zur Zeit der Mannheimischen Symphonieschule muss sie[die Blockflöte; J. K.] der Traversflöte nachgeben. "Es wäre spannend, dieser Anmerkung auf den Grund zu gehen, da es meines Erachtens keine Studien über den Einsatz von Flöten in der Jazz-Musik der 20er Jahre gibt.
Auch die Blockflöte als eigener Typ mit einem hinteren und sieben vorderen Bohrungen war nicht ganz weg, wie Hermann Möck in seinem Beitrag "Zur'Nachgeschichte' und Renaissance der Blockflöte " (Moeck 1978, S. 18ff und S. 79ff) darlegt. "Der Junge wollte offenbar seine Querflöte ausprobieren, ein Werkzeug, wie man es gewöhnlich die weiche, süsse Querflöte nennt; sie war kurz abgeschrägt wie die Pfeife; diejenigen, die es verstanden, die graziösesten Noten herauszuziehen.
"Das beweist, dass die Blockflöte im neunzehnten Jh. wohl nur ein Amateur war. Bis zum Ende des neunzehnten Jh. (erst 1930, wie Möck sagt (Moeck 1978, S. 17)) gab es im Barock eine Blockflötentradition, die ihren Ursprung im Barock hatte: die alte Pfeifenmacherfamilie der Familie Wald und der Familie Oggl (siehe: S. 175ff und S. 200ff).
Wie auch im vogtländischen Raum wurden die Instrumente in B-, C-, D- und E-Flötenstimmung gefertigt, wurden aber "ruhig" oder "Flaschenchinett" getauft und als alpine Volksmusikinstrumente bezeichnet (Moeck 1978, ebd.). Der Einsatz der Blockflöte als Konzert-Instrument ist sicherlich eine Ausnahme. Die flauto dolci-Stimme kann explizit durch die Flöte und die Bassetthörner durch die Klarinette abgelöst werden (Carl Maria von Weber, zitiert nach Mose 1926; vgl. auch Mück 1978, S. 17).
Erwähnenswert ist schließlich die von 1781 bis 1842 existierende "Breslauer Schwägerei", ein handwerklich-bürgerlicher Musikverein mit einem großen historischen Holzblasinstrumentarium einschließlich Flöten, auf denen "Musik um 1800 mit feuchter Intention vorgetragen wurde" (Moeck 1978, S. 17). Die Blockflöte "verbrachte jedoch die Zeit der symphonischen Werke, der Großen Oper", der begeisterten Paganini und Liszt, in den Hände von Sammlern und Antiquitätengeschäften und später mehr in den Abstellräumen als in den Vitrinen der Häuser.
In seinem Essay geht Hermann Moeck auf andere Arten der "Blockflöte" ein, die im 18. und 19. Jh. in Verwendung waren. Zusammen mit der damals so genannten "Schnabelflöte", dem Klotz, der den Windtunnel bildet und die Atemluft an die Schnittkante des Labiums leitet, bestimmen sie die spezielle Art und Weise, in der die "Blockflöten" blasen.
Der Hauptunterschied zwischen diesen unterschiedlichen Flötentypen liegt in der Zahl und Ausrichtung der Fingerlöcher. Als Beispiel für eine solche Unterart führt er den französischen Flageolet, den englischen Flageolet und den Csakan an. "Mück 1978, S. 14). Doch es gab viele "Liebhaber, Eigenkompositionen und Arrangeure" für diese Musikinstrumente, die es den Blockflötisten von heute ermöglichen, "zumindest an der klassischen und romantischen Melodie zu knabbern".
Es ist zu beachten, dass die meisten Blockflötisten heute traditionsgemäß, d.h. im Barockstil, in der Kenntnis der Stilmerkmale (Artikulation, Ornamentik, Agogik) dieser Zeit kaum bekannt sind. Schon seit geraumer Zeit gab es das französiche Flageolet neben der Blockflöte. Die Blockflöte hingegen hat sieben obere Löcher und ein Daumendurchbruch. In Arbeaus "Orchésographie" von 1588 wird sie erstmals unter dem Titel "flajol" erwähn.
Bis ins zwanzigste Jh. wurde es als Piccoloinstrument verwendet, zum Beispiel in Mozarts "Entführung aus dem Serail", in der französischen Volks- und Tanz-Musik und in Militär-Orchestern. Mit der Zeit wurden einige Änderungen vorgenommen, z.B. wurden die Tasten am Gerät entsprechend dem Böhm-System befestigt (siehe auch Mück 1978, S. 13).
Das um 1790 aus der Blockflöte entwickelte Gerät hatte die Bläserkappe[5] der Mundharmonika aufgenommen und sich mit wenigen Handgriffen und entsprechender Tonart auch an die Traversflöte gelehnt (Moeck 1978, S. 13). Auf der Platte I ist ein Flageolet mit den vier charakteristischen Vorder- und zwei Hintergrifflöchern abgebildet (aus: Möck 1978, S. 16).
Außer dieser Art von Csakan gab es auch solche Geräte, die unter dem gleichen Handelsnamen gehandelt wurden, aber "Czakan" waren.
Die schlichten, zinnflötenartigen Flöten waren die Vorreiter der heutigen Schularbeit. Bereits 1928 wurden sie als "Schul-Czakane" verwendet (siehe dazu auch Mück 1978, S. 14; Thealheimer 2000, S. 288ff und Kap. 4.2.2.). Im oben genannten Beitrag von Hermann Möck trifft man auf der ersten Doppelseite auf den Ausdruck "Hausmusik": einmal im Kontext der neuen Flötentypen (englisches Flageolett), die "vor allem für den genügsamen Hausmusikbereich " entstanden sind, und zum anderen mit dem französichen flageolet, das "besonders in den rumänischen Staaten noch ein inländisches Musikinstrument ist]" (Moeck 1978, S. 13).
Die Bezeichnung "Hausmusikinstrument" reflektiert gewisse Haltungen gegenüber der Blockflöte und ihrer musikalischen Ausdrucksweise, die bis heute wirken und in diesem Abschweifungen vertieft werden. Auf der Bildplatte II ist eine traditionelle Gehstockflöte (Csakan) und eine Csakan in Querflöte abgebildet, beide mit Daumendruckloch und sieben Frontlöchern (aus: Möck 1978, S. 15).
Dass die Blockflöte wieder in den Fokus des musikalischen Interesses rückt und im Bildungsbereich so weitläufig ist, hat mehrere Gründe. Dazu gehört sicherlich die "Renaissance der Neuen Musik", die in den 20er Jahren begann, und das Thema Musikwissenschaften, das sich vor allem im deutschen Sprachraum nach und nach etabliert.
In Belgien, England, Frankreich, Deutschland, Holland, Italien und den USA wurden Bibliotheken und Bestände von Originalinstrumenten unterhalten (siehe auch Kapitel 1 - 3, S. 15). Etwa um 1890 gab es in allen großen Metropolen "historische Konzerte" - die frühe Kunst war in Europa etabliert (vgl. O'Kelly 1990, S. 1). Bald beschränkte sich das Interessensgebiet nicht mehr nur auf die reine musikalische Arbeit, sondern auch auf die dazugehörigen Musikinstrumente.
Längst wird die Blockflöte selbst in der Altmusikforschung durch bekanntere Musikinstrumente wie Violine, Lauten und Cembalo überschattet (vgl. O'Kelly, S. 1). Soweit wir heute wissen, waren Prof. Dumont und seine Schüler des Konservatoriums in Brüssel die ersten, die ihre künstlerische Tätigkeit auf Flöten wieder aufgenommen haben. Seit 1890 befassten sich mehrere Lehrveranstaltungen und Lesungen in England mit der Blockflöte, z.B. Christopher Welch 1898 in: "Literature relating to the Recorder"[8], dann Joseph Cox Bridge, der sich 1901 mit dem Themenkomplex "The Chester Recorders"[9] beschäftigte.
Sie haben die Blockflöte wie herkömmliche Pfeifen benutzt: Sie haben nur sechs Grifflöcher oben und über das Loch unten geklebt (vgl. Hunt 1962, S. 130f)! Die erste Gruppe, die nicht nur zu einzigartigen Anlässen zusammenkam, sondern regelmässig auf Flöten auftrat - soweit bekannt auch mit der rechten Fingertechnik - war wohl die "Bogenhausen Artists' Band".
Ihre Instrumente waren nicht nur Flöten, sondern auch Lauten und Trommeln (eine Form von Monochord). Aus den beiden letzteren und der Beschreibung des jüngsten Ensemblechefs Josef Wagner (in einem Schreiben an Hermann Moeck) lässt sich ableiten, dass die Bogenhäuser Künstlergruppe nicht nur vom wissenschaftlichen Anspruch getrieben war, Musik zu machen, sondern dass sie sich mit ihren Flöten vor allem als Neugierde präsentieren wollte:
Erwähnenswert ist hier die Möglichkeit, dass die Musiker Originalinstrumente gespielt haben, die wohl auch für "den wunderschönen, reichen Klang der Blockflöten" (ebd.) waren. Allerdings hatte die Tätigkeit des Orchesters keine Ausstrahlung auf den Flötenbau oder auf neue Kompositionen für die Blockflöte. "Die wesentlichen Impulse für die Renaissance" der Blockflöte kamen aus England.
"Mück 1978, S. 19). In England hatte die Blockflöte traditionellerweise eine viel grössere und längere Beliebtheit als in Deutschland. Die von lebhaften Verlagen und Musikern im XVII. und XVIII. Jh. auf den britischen Flötenmarkt gelangten Werke und Arrangements (z.B. Corellis Geigensonaten; vgl. auch die von ihnen stammenden Werke von K. S. 342 ), aber auch Schul- und Blockflötenwerke, die noch bis weit in das VIII.
Es war nicht ohne Grund, dass Frankreich damals einen ganz speziellen Titel für die Blockflöte hatte: "la flûte d'Angleterre". Einer der wichtigsten Akteure bei der Erneuerung der Blockflöte war der Musikant, Instrumentenmacher und Lektor Arnold Dolmetsch (1858-1940). Vermutlich kam er zum ersten Mal mit älteren Instrumenten - einschließlich Flöten - am Brüssler Conservatorium in Berührung, wo er von 1879 bis 1883 studiert hat.
Gegen Ende der 1880er Jahre beginnt er, die Werke von Purcell, Händel und Corelli zu studieren und anschließend die "eigentlichen" Instrumente, für die diese Werke komponiert wurden. Auf einer Amerikareise lehrte er sich die Spielweise anhand eines Buchs aus dem achtzehnten Jh. selbstständig.
Bis 1919 setzte er die Blockflöte jedoch nur in seltenen Fällen in der Öffentlichkeit ein. Auf dem Weg zu einem Konzertbesuch (nach Haslemere?) ereignete sich im Frühling 1919 der "berühmte" Unfall: Carl, der sieben Jahre alte Dolmetschersohn, vergass die Tüte mit der Blockflöte auf dem Podest in Waterloo. Diese Panne entpuppte sich jedoch als Glücksbringer für die Belebung der Blockflöte.
Nun machte sich Arnold Dolmetsch "erzwungen" daran, die verloren gegangene Blockflöte wiederherzustellen. Nach ersten erfolgreichen Versuchen baute er weitere Flöten für sich. Auch die Collegia music an den Hochschulen in Deutschland hat wichtige Impulse für die Belebung der Alten Medizin gegeben. Jahrhundert (Schein, Rossmüller, Bach, Händel, Telemann), aber auf modernsten Musikinstrumenten (vgl. S. 19).
Riemanns Fokus galt der "lebendigen Repräsentation der bearbeiteten Musikstücke" (ebd.) und nicht der Aufführung der Stücke auf Originalinstrumenten[11]. Br. Willibald Gurlitt (1889-1963) studierte in Freiburg im WS 1920/21 in seinem musikalischen Lehrgang "Instrumente und Instrumentenmusik in der Barockzeit" Blockflöte. "Mück 1978, S. 19).
"Görlitt in einem Schreiben an Hermann Möck; Mück 1978, S. 19f). Jahrhundert wurden dann auch im Kollegium musicum[12] auf diesem Blockflötensatz gespielt. Wie viele andere historische Flöten waren sie über Jahrhunderte hinweg durch einen Trocknungsprozess beschädigt worden, der sich wiederum ungünstig auf die Stimm- und Tonqualität ausgewirkt hatte (vgl. dazu die Ausführungen im Kapitel 4.1.1.2).
Nichtsdestotrotz wurden diese Exemplare und andere Repliken derselben Flöte in den 1920er Jahren von anderen Instrumentenbauern in großen Teilen Deutschlands bei Vorträgen und Lehrgängen präsentiert und eingespielt (vgl. dazu auch Mück 1978, S. 19f). Sie waren Mitglied von the "Erlanger Verein zur Pflege mittelalterlicher Musik", conducted by Prof. Oskar Dischner.
Nach Danckerts' Worten hat er bereits 1926 ein Flötenquartett an der Uni Jena gegründet, dessen Musiker alle Studenten der Musikwissenschaften waren (vgl. O'Kelly 1990, S. 6 und Möck 1978, S. 20). Als die Blockflöte im achtzehnten Jh. unterging, ging ein Großteil des Handwerkswissens unter. "Die Blockflötenbaukunst, die von den anspruchsvollen Spielern nicht mehr verlangt wurde, fiel von der beruflichen Größe der Jahre 1680 bis 1720 gegen Ende des achtzehnten Jh. auf ein Provinzniveau.
"Jahrhundert stand die genaue Reproduktion von historischen Flöten [....] selbst erfahrenen Holzblasinstrumentenbauern vor großen Mühen. Vieles von dem speziellen Wissen über Windsteuerung, Feintuning durch Unterschneiden des Tonlochs und die kompliziert umgekehrte konische Bohrung der Instrumente" (Puffer 2001, S. 18f) war über die herkömmliche Produktion von Flageolets und Czakans vergraben oder nur in modifizierter Weise weitergegeben worden.
Durch das gestiegene Bedürfnis nach Repliken von alten Musikinstrumenten stieg natürlich die Zahl derer, die zu Beginn überhaupt nicht mehr ausreichen. "Buffer 2001, S. 18). Als er vor 1905 bei einer Auktion von Sotheby's eine Blockflöte kaufte, hatte er noch keine Forschung oder Studien über die frühen Bläser durchgeführt, geschweige denn sie rekonstruiert.
Als er sich das Blockflötenspiel auf einer Reise nach Amerika beibrachte und das Gerät in seinen Vorträgen einsetzte, kam er nicht umhin, den abrupten Ausfall dieser Querflöte mit einer Replik zu ersetzen. Die Blockflöte war in England lange Zeit ein kostspieliges und Eliteinstrument[15]. In Deutschland galt bis 1927 ebenfalls ein Festpreis für Flöten, der in etwa dem kalkulierten Existenzminimum von einem Monat entsprach (vgl. dazu auch die Ausführungen von Puffers 2001, S. 20).
Als Ende der 1930er Jahre die Fa. Herwig und bald auch die Fa. Adler (auf Veranlassung von Edgar Hunt) anfingen, Flöten mit englischen (!) Fingersätzen für den englischen Musikmarkt zu produzieren, verbreitete sich die Blockflöte auch dort. Gute und bezahlbare Flöten standen nun für den Schulunterricht und für Amateurmusiker zur Verfügung (vgl. Hunt 1962, S. 136).
Harmonic Recorder" findet man die nachfolgenden Versionen: Aber diese Pfade sind nicht ganz so jung, denn sie wurden bereits in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhundert von Blockflötenherstellern eingeschlagen. Nach dem völligen Verlust des Wissens über den Flötenbau und dem Beginn einer neuen und vielfältigen Geschichte seit den 1920er Jahren orientierten sich die 1970er Jahre stärker an geschichtlichen Nachbildungen und Schriftquellen.
In Vergessenheit geraten sind die weit verbreiteten und zum Teil auch auf höchstem Standard gefertigten Blockflötentypen[17]. Es ist daher zu verstehen, dass sich einige Kompositionen damals von der Blockflöte inspiriert haben. Dabei gibt es mehrere Varianten, wann und von wem die Vorstellung einer Blockflöte als Vertriebsprodukt nach Deutschland kam und sich verbreitete.
Wenigstens spielte er eine große Rolle bei der Erweckung der Blockflöte. Wahrscheinlich kam er bei den Gurlitt-Seminaren in Freiburg i. Br. mit Flöten in Kontakt. Anfang der 1920er Jahre befasste er sich zunächst nur mit der Reproduktion von historischem Clavichord, Viola und Fiedel und der Fortentwicklung von alten Instrumenten wie z. B. Guitarre, Lauten, Viole, Spinett und Drehleier (vgl. dazu auch den Artikel über Drehleier 2001, S. 35).
Eines steht fest: 1925 war er mit Hilfe der Preussischen Landesregierung und zusammen mit dem Musikologen Max Seiffert unter den Gästen des ersten Haslemerefestivals in England (vgl. Mück 1978, S. 80). Es ist nicht bewiesen, ob er wirklich einen Satz Flöten von Dolmetschern hat. Aus welchen Gründen auch immer[18] hat er in Deutschland ein Exemplar aus der Berlinischen Kollektion ausgeliehen[19].
Schon 1926, nach einem Jahr Entwicklungszeit, wurde die erste Blockflöte in e', fertig zum Verkauf, präsentiert. Wahrscheinlich entspricht dies auch dem, was er selbst als sein "Bedürfnis, Instrumente herzustellen" bezeichnet hat (vgl. dazu Möck 1978, S. 79ff). Er tendierte vielmehr zum großformatigen Renaissance-Typ, einem Werkzeug, das nach seiner Schilderung "durch die größte klangliche Leistung, die durch keine virtuose Technik in ihrem Kern zu verstümmeln ist" (zitiert nach Mück 1978, S. 80).
Als einer der ersten hat Fritz Jöde rund 100 Flöten bei der Firma bestellt . Weitere (zukünftige) Personen der Flötenbewegung folgten: Von Waldemar Woehl, Alfred Zastrau, Walter Kurka, Georg Goetsch, Walter Pudelko, Karl Gofferje, Manfred Ruëtz, Wilhelm Twittenhoff und anderen (vgl. Mück 1978, S. 81). Es sei darauf hingewiesen, dass er selbst keine Flöten herstellte, sondern sie von anderen Holzblasinstrumentenherstellern wie Kurt Jacob herstellen lie?
Das war damals eine gängige Vorgehensweise, bei der viele Vertriebsgesellschaften Flöten von Lizenzfirmen unter ihrem eigenen Markennamen auf den Markt boten. Tafel IV stellt den Instrumentenmacher Peter Harlan, 1933 dar (aus: Möck 1978, S. 80). Plötzlich kam die Forderung nach preiswerten Flöten zu einem für die Musikinstrumentenbauer günstigeren Termin - auch sie waren von der Krise in den 1920er und 1930er Jahren stark getroffen.
Und so war er bald nicht mehr derjenige, der Flöten produzieren und dann verkaufen konnte. Der Hüller/Zweigbetrieb Kräuspe, der bereits die ersten Flöten für Prof. Danckert aus Jena baute ( "siehe Kapitel 2.3."), war schon seit geraumer Zeit dabei. Unter anderem folgte der Fabrikant Herwig für Herwig (Markenname Herwiga-Rex) und Oskar Schlosser und Rudolf Otto für Mück.
Vertriebsgesellschaften mit eigenen Marken waren Wilhelm Herwig, Alexander Heinrich, Walter Merzdorf (Gofferje Flöte), Adolf Nagel und Hermann Möck (siehe auch Mück 1978, S.81f). "Außerdem waren sie in den Verzeichnissen nahezu aller Vogtland-Musikgroßhändler zu sehen. Anfang der 1930er Jahre gab es durch Massenfertigung und effizienten Versand die niedrigsten Absatzpreise (bald weniger als drei Mark), was sich unglücklicherweise auch nachteilig auf die Flötenqualität ausgewirkt hat und oft genug einer guten Resonanz mit diesem Gerät im Wege stand (siehe auch Kapitel 3.1, S. 37).
Er war einer der ersten Verleger, der sich mit Flötenliteratur auseinandersetzte. Unter anderem veröffentlichte er Blockflöten-Noten, die Fachzeitschrift "Collegium musicum" und schulische Werke von Waldemar Woehl und Manfred Ruëtz. Kallmeyer published the magazine "Musikantengilde" and the "Beratungsstelle für das Blockflötenspiel" was at home here. Er veröffentlichte Blockflötenblätter, die "Zeitschrift für Spielmusik" sowie den "Blockflötenspiegel", der sich mit Fingersatz und Stimmung auseinandersetzte.
Der Nagel Verlagshaus hat u. a. "Blätter der Sackpfeif", "Nagels Musikarchiv" herausgegeben (siehe auch Mück 1978, S. 82). Manche Verleger, wie z.B. Möck und Bernd R. H. Bärenreiter, gehen noch einen Schritt weiter und bieten mit Musikcamps für Einsteiger und Könner praxisnahe Hilfe zum Spiel und Erlernen an (vgl. dazu auch Kapitel 4.5.).
Die Blockflöte sollte nicht "verbessert" werden, wenn sie offenbar mehrere Probleme hatte. Es wurde beispielsweise versucht, mittels mehrerer Tasten nach dem Böhm-System auf der Flöte chromatische intonationsreine Klänge zu erzeugen (vgl. dazu die Ausführungen im Kapitel 4.1.1.2.2). Die Blockflöte war immer, auch in ihrer geschichtlichen Blütezeit, mehr ein Liebhaberinstrument als einer der Profispieler; und wo sie war, war sie mehr ein zweites und drittes Instrument als ein Hauptspiel.
3 ] Eine vergleichbare Haltung lässt sich später beispielsweise auch beim Flötenbauer Peter Harlan finden, dessen "Notwendigkeit, Instrumente herzustellen" ihn zu einigen Änderungen in der Flöte veranlasste, die heute nicht immer als "Verbesserungen" angesehen werden können (siehe Kapitel 3.1.3. bis 3.4.). 4 ] Es sei denn, man scheute sich nicht, Stücke wie die "Zigeunerweisen" von Pablo Sarasate (1844 - 1908) oder die "Meditation" aus "Thais" von Jules Messene (1842 - 1912) über eine Blockflötenneuheit (siehe Kapitel 3. 1.) zu ertönen.
5 ] Hermann Moeck kommentiert in seinem Aufsatz: "Vermutlich um 1750 wurden die ständigen Beschwerden über "Heiserkeit" für einen französichen Holzblasinstrumentenbauer am Beispiel dieses Instrumentes zu dämlich. Er konstruiert einen Blaskapselaufsatz, in dem (auch mit einem eingesteckten Schwamm) die Atemfeuchte aus dem Luftkanal'abgelenkt' wird und damit den Weg zum Flageolett weist.
Diese Problematik ist auch heute noch bei Recordern üblich. Neben einem neuen Plastik als Ersatz für den Klotz aus Zedernholz (siehe Magazin: Wind-Kanal - die Foren für die Blockflöte, Nr. 2/01, Mollenhauer) oder mechanische Änderungen am Klotz oder am Nutenkopf sind mir wenig bekannt, um dieses Phänomen zu lösen. 6] Das ungarische Wort "csakan/csakani" heißt "klappern", "klopfen" und zeugt vermutlich von der Verwendung des Instrumentes als Gehstock.
7] Diplomarbeit von Marianne Betz (Tutzing, 1992): Der Csakan und seine Musik: Das musikalische Leben in Wien Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, am Beispiel einer Rohrflöte abgebildet (siehe: Thomas 2000, S. 290/293). Erst 1961 wurde eine zweite, auf das Wesentliche verkürzte Ausgabe herausgegeben. [9] Vier Brixner Flöten aus dem Grosvenor-Museum in Chester werden als "Chester-Blockflöten" bezeichne.
12] Das Programm umfasste noch immer Renaissancemusik, niederländische Gesänge und Gesänge des fünfzehnten Jahrhundert und mittelalterliche Werke von Leóninus, Pérotinus, Guillaume de Machault und Werke der Trouvéres und Troubadoure (Gutknecht 1997, S. 289f). Die erste Society of Recorder Players wurde 1937 in England gegründet, um Informationen über die Blockflöte und ihre Werke auszutauschen.
18 ] Gabriele Puffer erwähnt als Motive Harlans zum einen die Entstehung und Weitergabe eines praktikablen, einfach konzipierten und preiswerten "Volksinstrumentes" im Sinn der Jugendmusik-Bewegung und zum anderen die mit dem Flötenbau verbundenen Geschäftsmöglichkeiten, die er in seinem Bekenntnis zu diesem Musikinstrument im Sinn gehabt haben soll. Selbst wenn diese Vermutung durchaus zutrifft, ist die wiederholte Ausformulierung seines wirtschaftlichen Nutzens innerhalb weniger Teile in Puffern meines Erachtens an ein Urteil oder eine Andeutung gebunden, die in keiner Hinsicht belegt ist (vgl. dazu auch die Ausführungen von Herrn S. 35ff).
19 ] Er selbst führt als Beispiel einen Denner alt an, von dem es in Berlin nachweisbar keins gibt. Als nicht spielbar gilt der Rottenburgh-Alt aus diesem Haus (vgl. dazu auch: Möck 1978, S. 80).