Steinweg Klavier
Blockflöte KlavierDer 1803 in Schoeningen bei Braunschweig geborene Friedrich Grotrian war der Gründer der Klaviertradition der Familie Gronau. Im Jahre 1830 eröffnet er ein Musikgeschäft in Moskau, wo auch Flügel aus eigener Herstellung zum Kauf angeboten werden. Dort traf er Theodor Steinweg. Es wurde 1835 von seinem Familienvater Heinrich Steinweg in Senesen errichtet.
1851 emigrierte Heinrich Steinweg in die USA und begründete Steinway & Sons 1853 in New York als Henry E. Steinway. Grotrian wurde 1858 Gesellschafter der Fa. Volfenbüttler. Kurze Zeit später haben die beiden neuen Gesellschafter ein Bürgerhaus am Braunschweiger Kohlweg 48 erworben und das Haus nach Braunschweig verlegt.
Wilhelm Grotrian nahm 1895 seine beiden Kinder Kurt und Willi als Gesellschafter in die Firma auf und formte den Firmengrundsatz: "Junge, baue gute Flügel, dann kommt alles andere von selbst". Damals haben viele Königs- und fürstliche Häuser das Geschlecht Grotrian-Steinweg zu ihrem höfischen Lieferanten ernannt und den Pianoforte-Herstellern erlaubt, ihre Wappensymbole als Markenzeichen zu verwenden.
Ein Teil dieser Wappensymbole befindet sich noch heute auf dem Resonanzdecke der neuen Geräte von Grotrian-Steinweg. Im Jahre 1913 war die Zahl der Beschäftigten auf 550 und nach dem Ersten Weltkrieg auf 1000 angewachsen Die jährliche Produktion lag in diesem Zeitabschnitt bei 1600 Instrumenten. Durch den Ersten Weltkrieg wurde das Unternehmen unterbrochen, Kurt Grotrian zog unverzüglich ins Spielfeld und wurde bald inhaftiert.
Die Firma Willi Grotrian bemühte sich, das Geschäft in einem bescheidenen Rahmen weiterzuführen, konnte aber keine Bestellungen erhalten, und es fehlte auch an Mitarbeitern und Rohstoffen. Unmittelbar nach Ende des Krieges konnte das Werk die Fertigung wieder aufgenommen werden und gründete 1920 die Grotrian-Steinweg Limited in London und 1925 die Grotrian-Steinweg Company in Delaware (USA). Kurt-Grotrian stirbt am 24. Januar 1929 an den Konsequenzen eines anhaltenden Krieges und sein Sohn Willi am zweiten Tag.
Die Erben von Kurt und Willi Grotrian waren Erwin und Helmut Grotrian-Steinweg, die seit 1928 Gesellschafter des Hauses waren. Während des Bombenangriffs am 16. September 1944 wurden die gesamte Anlage und das Wohnhaus am Kohlweg zu Opfern des Luftkriegs. Diese neue Produktionshalle wurde von Knut Grotrian-Steinweg, bis 1999 in der fünften bis sechsten Auflage, geplant und vereint technische Fortschritte mit mehr als 180 Jahren handwerklicher Tradition im Klavierbau.
55 Mitarbeiter fertigen auf einer Gesamtfläche von 10.000 m rund 520 Geräte pro Jahr aus einer Modellreihe von 5 Flügeln und 7 Klaviermodellen und exportieren sie in über 70 Lander. Zahlreiche Regionalveranstaltungen wie das Braunschweigische Klassifikationsfest [3] und die Tastentaumelkonzerte[4] werden entweder unmittelbar oder durch die vorübergehende Bereitstellung von Musikinstrumenten durch den Hersteller aus Braunschweig gefördert.
Den wichtigsten Beitrag zur Förderung der Musik leisten jedoch der Grotrian-Steinweg[5] und der Grotrian-Steinweg-Klavierwettbewerb. Die Parsons Music Group/China (ein 1986 gegründetes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Hongkong) hat mit wirtschaftlichem Effekt zum Stichtag des Jahres 2015 die Aktienmehrheit an der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg erworben. 1954, nach der Reparatur der grössten Schäden der Nachkriegszeit, gab ein Wettkampf im Hertie-Kaufhaus in Braunschweig dem Grotrian-Steinweg-Klavierwettbewerb den Auftakt.
Daher wurde beschlossen, einen Klavierwettbewerb mit künstlerischer und pädagogischer Ausrichtung zu gestalten und mit fachkundigen Repräsentanten von Musikhochschulen, privaten Musiklehrern, Schulmusikern und Universitäten zu organisieren. Im Jahr 1968 gab es erste Vorbesprechungen zwischen dem langjährig besetzten Hauptausschuss von Eberhard Schmidt im Bundesmusikrat und dem Ehrenpräsidenten des Niedersächsischen Landesmusikrats, Reimar Dahlgrün von der Hochschule für Musik Hannover und dem Haus Grotrian-Steinweg, um das Klavier als Modellprojekt in den alljährlichen Instrumentenwechsel des Wettbewerbs zu integrieren, der auf den langjährig gesammelten Erfahrungswerten dieses Wettbewerbs basiert.
Seitdem hat sich die Kooperation zwischen dem Nationalen Musikrat und den Klavierherstellern als das wichtigste Klavierinstrument erwiesen. Währenddem Grotrian-Steinweg den Regional- und Staatswettbewerb in Braunschweig in den "geraden" Jahren mit der Firma Jugendmusik veranstaltet, ist der Klavierwettbewerb Grotrian-Steinweg in Braunschweig in den "ungeraden" Jahren ein Bundeswettbewerb mit internationalen Teilnehmern, nach den Vorgaben von Jugendmusik.
Andere Klavierbauer aus Braunschweig: Grotrian-Steinweg (Hrsg.): Jungen, bauen gute Pianos - dann kommt alles andere von selbst. Brunswick 1986 DNB 901235377, Ingrid Haslinger: Auftraggeberin - König. Hochsprung Martin Möller: Eigenverantwortliche Klavierbaufirmen in Deutschland werden immer seltener. Ort: klavieratelier.de.