Pickup Gitarre

Tonabnehmer Gitarre

PAF-Tonabnehmer im Endvergleichstest Wir sprechen über die erste und zugleich wohl genialste Humbucker-Kreation von Gibson. Aber es sollte so unvergleichbar weich und weich wirken, dass es fast an ein kleines Paradies stößt. Aus der Pickupküche von Seth-Lover, dem Entwickler des Doppelspulers Humbucker, der aufgrund einer scheinbar ewigen Wartezeit beim US-Patentbüro seine Frühwerke mit dem Aufkleber "Patent Applied For" versehen hat, der heute im wahrsten Sinne des Wortes sein Gewicht in Geld hat.

Häufig sind sie teurer als die zwischen 1957 und 1962 eingebauten Instrumente (z.B. Gibson ES-175). Bei zwei weissen Tonabnehmerspulen können sie manchmal für etwas weniger als 10000 Euro über den Spieltisch gehen. Zunächst einmal denkt man nicht einmal an die Vergleichbarkeit dieser Tonabnehmer.

Schon bald wird der Gedanke stärker, dass alle Tonabnehmer, die zwei Coils haben und nur entfernt an die Originale von Gabson denken, den Titel PAF tragen. Ein PAF ist hier also nur als die Tonabnehmer zu verstehen, die von Gibson zwischen 1957 und 1962 hergestellt wurden. War Jimi Hendrix mit seiner Strategie schon eine neue und noch bedeutsamere Zeit eingeläutet, so traten diese Hauptdarsteller Ende der fünfziger Jahre mit Gabson Les Paul auf der Bühne und in den Aufnahmestudios auf, um uns allen zu demonstrieren, wofür eine gute PAF von Gabson gut ist:

Grund genug, Tausenden von Musikern zu helfen, nach dieser Soundformel zu forschen. Natürlich braucht man auch die "echte" Gitarre, deren Elektronik dem Zusammenhang der ausgehenden 50er Jahre nachempfunden ist. Die Qualität des Holzes, das zu dieser Zeit für die Firma gab, war jedoch ausschlaggebend. Dann habe ich die Tonabnehmer untersucht und den berühmten PAF-Aufkleber unter der Grundplatte entdeckt, der mir damals natürlich nicht viel gesagt hat.

Später habe ich die Tonabnehmer in unterschiedlichen (Gibson-) Instrumenten getestet, aber bald darauf habe ich sie weggegeben, weil ich sie zu schmal und grell fand. Die PAF' haben normalerweise wenig Leistung, wirken meistens schmal und ähneln manchmal auch Telecaster. Übrigens konnte dieser Wert bei allen Versuchen nur auf die Gitarre selbst zurückgeführt werden.

Kombiniert mit einem exquisiten Honduras-Mahagonibrettchen, werden diese " unbedenklichen " Tonabnehmer jedoch rasch zu Bestien, die zubeißen, glucksen, flecken, festnageln und gar aufblühen. Wer sich an dieses Rezept hält, hat im Nu einen Pickup produziert, der einem echten Exemplar auf gefährliche Weise nachempfunden ist. Kürzlich schreibt der Gitarren-Guru Dan Erlwine in einem US-amerikanischem Diskussionsforum (): "Wenn die besten Tonabnehmer wie ein gut ausgebildeter Chor wirken, dann ist der PAF ein singender Chor für Kinder unter dem Christbaum mit all seinen krummen Klängen und Unwägbarkeiten" (www.lespaulforum.com).

Durch Gibsons damalige willkürliche manuelle Arbeit sind alle PAF etwas anders, was es um so schwieriger macht, von der PAF als solcher zu reden. Andere Geräte hören sich düster und zentriert an, nicht die PAF. Der von Dan Erlwine geschilderte Laiechor schafft gerade wegen seiner Mängel eine unverwechselbare Polyphonie, die oft den Anschein erwecken, dass mehrere Musiker im Gleichklang spielen (Doublenotes).

Diese Tonabnehmer sind jedoch immer dynamischer, komplexer und dichter, komprimieren ohne die Weichheit ausfransen zu lassen, ohne ihre Schärfe zu verlieren. Wenn man all diese Eigenschaften imitieren will, die diese Tonabnehmer offenbar einer bestimmten Unachtsamkeit in der Produktion zuzuschreiben sind, ist die Latte hoch. Testen Sie sich an verschiedenen Tonabnehmern und erleben Sie Neuigkeiten und Tendenzen der Produzenten - auf dem Gitarrengipfel in Mannheim.

Bei den ersten Modellen von 1957 gab es noch keinen "Patent Applied For"-Aufkleber. Die Drähte wurden so lange auf die Rollen aufgewickelt, bis sie satt waren. Es gab Tonabnehmer mit 7 kHz, andere hatten bis zu 11 kHz oder alle dazwischen liegenden Geräte. Diese Tonabnehmer klingen nach Meinung der Hard-Liner am besten.

Seit etwa 1960 beinahe ausschliesslich Alnico V, der die Frequenzspitzen mehr in die obere Mitte verlagert hat, was die Tonabnehmer etwas heisser und metallener klang. Das so genannte T-Top klingt immer noch sehr gut (Larry Carlton hat diese Tonabnehmer in seinem 335er 68er). Dazu gehören nicht nur bekannte Namen wie Gibson, Seymour Duncan oder DiMarzio, sondern auch einige Exoten von kleineren Herstellern wie Jim Wagner, Andreas Kloppmann oder Boris-Dommenget.

Es wurde in einer ausgewählten Sammlung von Les Paul Standard 1959 von der Firma Gibson Historic geprüft, die mit originalen Spraque-Bumblebee-Folienkondensatoren von 1959 ausgestattet war. So würde zum Beispiel eine Antike von Duncan in einer preiswerten Fernost-Les-Paul-Kopie noch recht gut aussehen, aber nie ihr eigentliches Potenzial voll entfalten. Die Tonabnehmer wurden mit Caps (Neusilber) geprüft, um die gleichen Voraussetzungen zu haben.

Zuerst wurde die Tonabnehmerhöhe immer gleich gesetzt, dann nach einem einzelnen Sweet Spot, was den Tonabnehmer in jedem Fall am besten ausmachte. Hier haben wir alle Tonabnehmer in einem Aufnahmestudio mitgeschnitten. Der Schaltungsaufbau dieses Verstärkers ist so simpel, dass man die Differenzen zwischen den einzelnen Tonabnehmern sehr gut erkennen konnte.

Jetzt muss anerkannt werden, dass man mit einem Produkt, das dem Geschmack des Hörers gehorcht, nie absolute Ergebnisse erzielen kann. Kein anderer Pickup kann so viel PAF auf einmal haben. Aber auch die Models von WCR, Gibson, Fralin und Seymour Duncan, die ich für PAF-Interpretationen für gewisse Klangideen halte, sind überzeugend.

Der Beitrag ist aus der Gitarre & Bass 2/2005 - die Preisliste ist nicht mehr zeitgemäß.

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