Tattoo Heilig

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Tattoo Tempel in Thailand: Der Hl.

"Das Krokodil entkam während der Flut", sagt er, als er in seinem schwarzem Lederstuhl Platz nimmt und mit ruhiger, präziser Bewegung die Kanüle in die Haut von Somchai steckt. "Luang Phituk taucht die Stahlspitze in einen Tintenklecks und leitet sie zurück zu Somchais Rückseite. "Jeder im Zimmer lacht, die beiden neben ihnen stehenden Gehilfen strecken Somchais Haut, die Betrachter liegen im Kreuzbein auf dem Fußboden - ja gar Phituk selbst, der ihm für einen Augenblick die Kanüle vom Leib reißen muss, weil er sie nicht zum Gelächter festhalten kann.

Auf einem umgekehrten Stuhl aus rotem Plastik sitzend, mit dem RÃ?cken zum Mönch, den Schädel hinter den gekreuzten Armen auf die RÃ?ckenlehne geknickt. Nicht zum ersten Mal wurde er im Wat Bang Phra tätowiert - im "Tempel der wenigen Mönche". Vielleicht ist das ja gerade der Schmerz: Allein neun Sake Yants schmücken den Ruecken des 30-Jaehrigen, jene geheiligten Tattoos, die dem Traeger Qualitaeten wie Kraft, Belastbarkeit oder gar Kugelschutz geben sollen.

Tatsächlich nicht beschreibbar, aber Somchais Freundin und Luang Phituk's Gehilfe wollen es mal ausprobieren. "Das ist der Gao Yord", sagt er und deutet auf Somchais Hals, der etwas in Pyramidenform hat. "Mit dem Ha-Tee, den Five Sacred Lines", sind sie eines der beiden Tätowierungen, auf denen alle anderen basieren.

"Bis vor einigen Jahren waren die Tätowierungen noch mit einer Bambusnadel graviert. Mittlerweile verwenden jedoch alle Tempelmönche im Kloster eine Stahlnadel, die eine jahrhundertealte Überlieferung ersetzt. Bei den Tätowierungen war die Beschaffenheit besser und die Stahlnadel war einfacher zu reinigen. "Tempeln ist es auch erlaubt, voranzukommen.

"Das Rezept für die Farbe, aber die Moenche bewachen ihre Tricks wie Zauberer. Tätowierungen finden täglich von 6 Uhr morgens bis zum Spätnachmittag im Tempelfeld in der Nakhon Pathom Province, 60 km von Bangkok entfern. Die Sessions werden nur durch die Schlaf- und Esszeiten der Moenche gestört.

Aber nicht jeder verläßt den Tempelturm mit einem Sake: "Es gibt keine Daten", sagt Michut. "Diese Tätowierungen sind für viele Fremde einfach in Mode", schreibt der thailändische Kultusminister Niphit Intharasombat bereits im vergangenen Jahr auf der Webseite des Kultusministeriums. "Tatsächlich ist die Schrift seit langem ein populäres Thema in Thai Tattoostudios.

Laut Studiobetreiber Suphat Chaisit können sie wie die Original Wat Bang Pra Tattoos im Bügel aktiviert werden. Damit die sakralen Beweggründe für die Thais mehr als nur ein anderer Trend sind, zeigen sich schon bei den Aufgaben, die mit jeder Tätowierung einhergehen: "Damit die sackenden Menschen ihre Wirksamkeit behalten", erläutert Luang Phituk, "muss jeder Carrier die fünf moralischen Regeln beibehalten, die silas,: nicht abmurksen, nicht klauen, kein Sexualmissbrauch, nicht belügen und keine Drugs einnehmen.

"Außerdem muss das Tattoo jedes Jahr im Monat April am Wai Khru wieder aufgeladen werden - bei einem Festival, das bedeutet "Ehre den Lehrer" und datiert noch aus einer Zeit, in der Schüler unterrichten. Besonders dieses Festival, bei dem die Tätowierer oft in Trance und Verzückung verfallen und sich vor einer versammelten Menschenmenge wie ein Raubtier verhalten, zieht jedes Jahr die Aufmerksamkeit auf den Tattoo-Tempel.

Der Sakyant - und mit ihm der Tattoo-Künstler Ajarn Nam - wurde im Abendland bekannt, aber erst nachdem Angelina Jolie speziell nach Thailand gereist war, um sich eines der Tätowierungen gravieren zu lassen. 2. Er war es, der den Hollywood-Star 2003 mit einem Hai auf dem linken Blatt und ein paar Jahre später mit einem 30 cm großen Tigers auf dem Ruecken erstochen hat.

Wer ihn kannte, wusste auch von seinen Preisen: Ein gewöhnlicher Hektartau, der im Wat Bang Phra für 1,10 EUR erhältlich ist, beginnt beim Tattoo-Superstar ab 800 EUR. Inzwischen ist sein Tattoo beendet, der Herr reißt die Kanüle einmal durch einen Kübel mit alten Tinte Wasser und wirft sie dann in eine Desinfektionslösung.

Irgendwann drückt Somchai den Sessel beiseite, sitzt auf einem Schemel und klappt seine Hand zu Wai, während Luang Phituk zuerst auf die rötliche Schale bläst und dann ein fast unhörbares Gebetsanliegen nuschelt. Nur jetzt ist das Tattoo aktiv, erst jetzt kann er auf die verheißenen Mächte warten.

Somchai kennt bereits das Thema für seinen nächsten Sake: einen Klaeo Krawatte, der ihn vor schweren Unfallverletzungen bewahren soll. "Unglücklicherweise schützt uns niemand davor", sagt er lächelnd.