Selmer Klarinette

Klarinette Selmer

NEU: SELMER Privilege Bb und A Klarinetten. SELBERTESTBERICHT selbertestbericht der Zeitschrift SYNIC Verhäge sah auch ein Musikinstrument mit typisch Selmer-Charakter vor, das den Ansprüchen der großen Weltorchester in Bezug auf Intonation, Projektionen und andere musikalische Rahmenbedingungen gerecht wird. Im Heft 4. 2005 haben wir Selmers neue Baßklarinette " Privilège " (mit Akzentgrab) vorgestellt. Es ist mittlerweile sehr beliebt und formt das Böhm-Quartett, das mit den Top-Versionen von Buffet Crampon, Liblanc und Yamaha derzeit Standards setzt (Anmerkung: es gibt viele professionelle Bläser im deutschsprachigen System, die Boehm Bassklarinetten einsetzen).

Zum einen haben sie einen Durchmesser von ca. 23,5 bis >24,0 Millimeter und sind weiter als das deutsche System angebohrt; zum anderen wird ein grösseres Sprachrohr mit mehr offenen Spuren und damit meist einem freieren Mundrohr eingesetzt, auf dem Standard Tenorsaxophonrohre gespielt werden können. In der Belle Epoque wurden oft nach guten Kopien gefragt (oder gebettelt), als Klarinettenspieler ihre eigenen Stimmzungen bildeten.

Im Jahre 1904 fügte er seine eigenen Clarinetten hinzu, wo Frater Alexandre, Klarinettist im Philadelphia Orchestra und später Direktor von Selmer/USA, den Verkauf übernommen hat. Einhundert Jahre später erschien zur Information das noch heute produzierte Exemplar "Saint Louis" (vgl. sonic 1.2005). Selmer/Paris ist wohl besser bekannt für seine Saxofone (Sylvester 1921 - so will es die Unternehmenssaga - das erste Selmer-Saxophon kam heraus, 1928 löste man Adolphe Sax' Sohn Adolphe jr. ab die ursprüngliche Werkstatt), obwohl die Clarinetten, mit denen übrigens die handwerkliche Arbeit dominiert, vor allem bei professionellen Musikern und anspruchsvollen Laien auf der ganzen Welt ein erstklassiges Ansehen haben.

Zusätzlich zu den Harmonie-Klarinetten (kleine und tiefere Exemplare) stellt Selmer nun B- und A-Instrumente in den Plain-Boehmsystemen 17/6 oder 18/6 her. Da die Böhm-Klarinette (an der sich Theobald Boehm allenfalls geringfügig beteiligt) komplett umgestaltet wurde, ist sie mit 17 Tasten vollständig bespielbar, während eine deutsche Griffweise mehr als 22 Tasten haben sollte.

In der Vergangenheit produzierte Selmer auch Vollbootinstrumente und solche des einfachen oder Albert-Systems. Nachdem die Anzahl der Klarinetten von Selmer/Paris mit dem neuen "Privilege" auf sieben angestiegen ist, werden die anderen Models kurz vorgestellt: "Odysée" ist ein Alleskönner, "Artys" auch, aber mit einem etwas dunkleren, gedämpften Klang. Das " Recital ", das seit einiger Zeit auf dem Handel ist, hat eine sehr schmale Öffnung, eine große Wanddicke und sollte näher am Klang des Deutschtums sein.

Kürzlich kam das Schülermodell "Arthea" hinzu, eine Klarinette mit großem Dynamikumfang und mittlerem Wiederstand. Trotz unterschiedlicher akustischer Gestaltung haben alle Clarinetten einen typischen Selmer-Sound. Selmer nannte seine Klarinette früher, denkt an die sagenumwobenen Vorbilder " Funk verbessert " und " Centered Tone "; später gab es Zahlen (z.B. 9, 9* und 10 S), jetzt gibt es wieder wunderschöne und teilweise fantasievolle Nummern.

Die deutsche Selmer-Vertretung "Artis Music" in Marburg verlieh der Fachredaktion ein "Privileg" in B-Stimmung. In der Deckelklappe neben dem Schultergurt befand sich ein Schmierstift (der gute aus Selmer/USA), eine Karte mit Montage- und Pflegehinweisen und eine Garantieschein. Zu den Zubehörteilen zählen auch ein Durchzugswischer, ein Reinigungstuch und drei "Selmer Omega"-Bleche, Dicke 1.

Das Mundstück ist das erprobte " CLARINET 120 " (bei B- und H-Klarinetten stimmt der Zeiger mit der eigentlichen Wegöffnung überein, d.h. 1,20 Millimeter bei einer Baulänge von 19,0 Millimeter), mit dem die Klarinette wahrscheinlich auch gestimmt ist. Eine Klarinette dieses Standards kommt natürlich mit zwei Tropfen (Länge 66,6 und 65,6 mm), die, wie oben beschrieben, auch zur Klarinette A gehören sollten.

Das ist in der Regel eine gute Idee, da die Glühbirne und das Spülmittel sicherer bewegt werden können als das Spülmittel allein; hier reißen Sie gelegentlich die Schnecke und die Klinge ab. Bei Selmer wird sehr dichteres Material eingesetzt, das die entsprechenden klanglichen Eigenschaften haben sollte (die Klarinette ist daher mit 825 g auch recht schwer). Der Mechanismus zeichnet sich unter anderem durch den leicht konkaven Spitzendeckel aus Selmer-typisch ist hochgradig silberbeschichtet und hat einen soliden und kraftvollen Effekt - das schafft Zuversicht in der Anwendung.

Die Tassen werden von Selmer immer mit einem Ring aus Metall versehen, darunter auch der "Privilege", der ebenfalls mit einer Vergoldung versehen ist. Selmer macht auf die mittlerweile gebräuchlich gewordenen Einstellmöglichkeiten am Fahrer unter den rechten H- und Cis-Drückern (Krähenfuß) verzichtbar; man kann davon ausgehen, daß der Konstrukteur eine solche Hilfestellung angesichts der starken Technik für überflüssig hält.

Das wissen wir von der Klarinette der Oberschicht. Nach der vergrößerten Grundbohrung (mit 14,60 Millimeter am Mittelstift ist die "Privilege" zur Zeit die Selmer-Klarinette mit der breitesten Bohrung) sind die Klanglöcher vor allem im oberen Teil verhältnismäßig gering im Umfang. Selmer benutzt für die Polsterung drei verschiedene Materialien: Die Duodezim-Klappe ist mit Kork überzogen, die drei tieferen Lappen haben eine Lederpolsterung mit Metall-Resonatoren, der restliche Teil ist mit einer Gore-Tex-Polsterung versehen.

Früher hatten Selmer-Klarinetten eine große, sechseckige Duodezimalhülse, heute sind kleine eingelassen. Es ist zu vermuten, dass die einzelnen Bestandteile eines Instruments dieser Kategorie schnell und vollständig zusammenpassen werden, und hier konnte das "Privileg" punkten. Natürlich spielt bei beiden Prozessen die persönliche Vorliebe und die Engramme eine große Rolle, so dass in meinem Falle eine Böhm-Klarinette immer an einem Büfettsteigeisen vermessen wird (mein Liblanc ist in der Haptik und dem Aufblasen gleich, während sich[Böhm] Keilwerth und Hammerschmidt etwas anders verhalten).

Auffallend war neben dem hohen Eigengewicht, dass die Technik nicht zwangsläufig für kleine Zeiger ideal erscheint, sondern sonst komfortabel zu handhaben ist und an eines der anderen Selmer-Modelle erinnerte. Ich spielte das "Privileg" mit dem üblichen Wandoren B40 und einem AW-Ton. Es wurde dann das Selmer-Mundstück verwendet, das übrigens der B40 nicht fremd ist; auch hier und bei weiteren Mundwerkzeugen von Elektrosmog und Zünder ist nur das Beste zu verkünden.

Der Chalumeau wirkte relativ düster (obwohl die Bohrungen den gewohnten Böhm'schen Klarinettenkegel haben), die Kopfnote deutlich und substantiell - das ist, was man von einer Berufsklarinette verlangt. Als professionell einsetzbares Gerät hat das "Privilege" nicht zu wenig Widerstände, was eine ungeheure dynamische Wirkung ohne Beeinträchtigung der Klangqualität zulässt.

Wohl dosiert und mit schwerem Rohrblatt griff ich mit dem Selmer-Mundstück bei der Kurzbirne um 440 bis 442 Hertz, bei den anderen Markierungen war die Klarinette etwas leiser gestimmt. Deshalb möchten wir aus dem Prüfbericht der Selmer " Saint Louis " zitieren: " Andernfalls das uralte Herkunftsproblem der Klarinette in diesem Land: Sie ist im Grunde genommen etwas zu weit und man begegnet kaum jemandem, der noch keine Glühbirne abgeschaltet bekommen hat.

Auch an dieser Stellen die empfehlenswerte Auseinandersetzung mit qualitativ hochstehenden Klainetten vor dem öffentlichen Einsatz, erst dann kommen wirklich alle Klangwerte zum Tragen, wie beim neuen "Privilege". Es handelt sich dabei um eine sehr gute Böhm-Klarinette, die die Selmer-Reihe sinnvoll vervollständigt und sicherlich ihre Anhänger findet, obwohl sie nicht für weniger häufige Laien oder Neueinsteiger gedacht ist.

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