Oberheim
OberschlesienEs handelte sich um die ersten multitimbralen Synthesen der Weltgeschichte, da jedem einzelnen Baustein bei entsprechendem Platzbedarf ein eigener Keyboardbereich zugewiesen werden konnte. Seit 1980 war das REM-Modul der Startschuss für eine ganze Serie von spektakulären, benutzerfreundlichen Synthesizern. Dazu zählen die beiden vier-, sechs- und achtstimmigen polyphonen Versionen OB-X, OB-Xa, die rein voreingestellte Version OB-Sx mit 4, 5 oder 6 Stimmen sowie der 1983 veröffentlichte 8-stimmige OB-8. Die multitimbrale Grundidee wurde mit diesen Vorrichtungen zunächst abgeschafft, aber wenigstens die beiden Vorbilder OB-Xa und OB-8 waren noch zweihöckrig.
Im Jahr 1984 kam der X1 auf den Markt, ein Synthesizer-Modul mit der von Oberheim eigenentwickelten Matrixmodulation. Das Gerät hatte kein Keyboard und musste über ein externes Keyboard mit MIDI-Anschluss wiedergegeben werden. Die 1985 für ca. 16.000 Euro auf den Markt gebrachte Matrize -12 war ein Doppel-Xpander mit Tasten. Im Jahr 1986 wurde die Matrize-6 vorgestellt, vielleicht mehr als eine Reaktion auf die fernöstliche Fertigungs- und Preisgestaltung als eine halbe Matrize-12. Die Matrize-6 war ein schwer verschlanker Matrizen-12-Xpander und hatte neben den beiden DCOs zwei DCOs, zwei DCOs, zwei Lithium-Fusionen, einen simplen 24dB/Oct LP-Filter und drei Hüllkurven-Generatoren.
Ungeachtet dieser Verluste hörte sich die Matrix-6 deutlich wie Oberheim an. Die Matrix-6 kosten damals etwa 4500 D-Mark. Es gab eine Einschubvariante der Matrix-6, die Matrix-6 R. Das Oberheim hatte seinen eigenen und sehr speziellen Sound, der in vielen 80er und späten 80er Jahren LA West Coast Produktionen zu hören war. Die ökonomische Konkurrenzsituation aus dem Fernen Osten und neue Technologien wie FM-Synthese und Probenahme brachten das Untenehmen wie viele der Pioniere in die Bahnen.
Heutzutage ist Oberheim Teil der Gibson GmbH, die neben Effektgeräten für E-Gitarren, auch MIDI-Module und Tastaturen vertreibt. Bereits 1987 hatte Tom Oberheim die Fa. Marion Systems gegründet, aber erst 1994 folgte der OB-MX und ein neuer Matrix-1000 Synthetisierer unter einem neuen Titel, aber im typisch Oberheimer Design. Das für seine heiligen Organe bekannte aus Italien stammende Traditionsunternehmen Viscount stellte Ende der 90er Jahre einige Produkte unter dem Markendach Oberheim-Viscount Joint Venture her.
Zu den Erzeugnissen gehörte auch der Synthetisierer OB-12, der bis auf den Name nicht viel mit den Oberheimer Altgeräten zu tun hatte.