Musikhaus Berlin
Music House BerlinBei Frank Zeander muss man ganz nahe ran und seine Gläser ansetzen. "Frank Zeander blinzelt. Am frühen Abend in Neukölln, Karl-Marx- Eckpunkt Thomasstraße. Das Musikhaus Bading leuchtete hier einst, ein Juwel im See von Telefongeschäften, Wettannahmestellen oder Ein-Euro-Geschäften. Das Angebot reicht von Platten, Konzerttickets und Musiknoten, über Musiknoten, Notennoten bis hin zu einem ganzen Erdgeschoss. Da sind keine Ladenschaufenster, keine Violinen, keine Notizen mehr.
Das Bading ist ausgebrannt. "Die Bezeichnung, die niemand mehr kennt", sagt Frank Zeander. Zugleich erzählte er die Entstehungsgeschichte seiner ersten Geliebten, der Verabredung bei Bading. Wo der kleine Frank bereits seine Schnauze auf der Disc abgeflacht hatte und von den vielen so nahen und doch ein kleines Glück weit weg war, träumte er von der vielen Gitarre.
"Das Bading war eine Institution", sagt Andreas Ziegler, und natürlich machte es ihn ein wenig stolzer, dass dieses paradiesische Umfeld vor seiner Tür lag. "Bekannt wurde der Künstler Frank Zeander mit Songs wie "Der urenkel von Frankenstein" und " Hier kommt Kurt ". Seit langem lebt er in Charlottenburg und ist Neukölln bis zum heutigen Tag die Treue geschweige denn die Treue geschweige denn die Treue gehalten hat.
Geburtstagsfeiern in der "Villa Rixdorf" am Richardplatz: Seit 1995 veranstaltet er im Haus Estrel an der Sonneallee eine Weihnachtsparty für Wohnungslose mit Geschenk und gebratener Gans und prominente Berliner in Kellnergewänder. Geburtstages feiert er, er genesen von einer Krebsvorsorge, aber das ist in diesem Moment noch lange nicht der Fall, da er vor der rußigen Hauptfassade von Music Bading steht und murmelt, "dass hier ein Teil Berlins vernichtet worden ist".
Music Bading war mehr als nur ein Unternehmen, es war die Erinnerung an eine verloren gegangene Zeit. Vorurteil, es sei noch ein wenig so wie früher, im schönen Neuköllner mit der ehemaligen Post und Familienbetrieben wie "Koffer Panneck" und dem Musikhaus Bading. Sie kostete 1200 DM, er versuchte ein wenig zu spielen, "aber es gab nichts mit dem Chef zu tun.
"Der Chef ist immer derselbe gewesen. Brunnhilde Schibille, die Tocher des Firmengründers Erich Bading. Schibille ist 94 Jahre jung und leitet das Unternehmen bis heute, zusammen mit ihrer zehn Jahre jünger gewordenen Schwiegerschwester Liane Bading und Dieter Götz, dem einzigsten Mitarbeiter, der bereits 68 Jahre ist und seit einem halben Jahrtausend im Unternehmen beschäftigt ist.
Erward Winter ist einer von denen, die sich am Nachmittag vor dem Musikhaus treffen. Der 80-jährige Studienleiter im Ruhestand, wuchs zwei Kurven weiter auf und begleitete Bading sein ganzes Jahr lang. Der Elternteil war bereits in der ersten Stunden Kunde und kaufte sich seine Musiknoten in Bading. "Mozart und Bach, aber vor allem Chopin", wo es so etwas schon im proletarischen Neuköllner Land gab.
Mit der Eröffnung seines Musikgeschäfts durch Erich Schlechter am gestrigen Donnerstag, d. J., erhielt die Karl-Marx-Straße noch den Beinamen Bergstraße und Neukölln war eine eigenständige Gemeinde. Gelb geätzte Bilder zeugen von einem prachtvollen Winkelhaus mit Putz an den Außenfassaden und dem großen Buchstaben "Bading" auf dem Erkerturm. Das erste Stockwerk war mit Ausstellungen der Pianos, im Untergeschoss mit Vorführräumen, in denen er seinen Kunden Schellackplatten mit ersten Grammophonen und nach dem Zweiten Weltkrieg aus den USA importierte PVC-Schallplatten vorstellte.
Die Trauerprozession in der Karl-Marx-Straße wurde nach dem Tode von Erich Bating im Jahr 1952 von Tausenden von Neuköllnerinnen und Neuköllern gesäumt. Auf dem Weg zur Schule ist Erhard Schnee schon immer vorbeigekommen und hat die Lebenswelt von Benny Goodman oder Glenn Miller bei Bading kennengelernt. Die Winterzeit war Zeuge der großen Zeit, in der das Musikhaus mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigt, vom Autofahrer bis zum Buchhalter.
Er schenkte seiner geschwisterlichen Frau eine Guitarre aus Bading für seine Heirat und seiner geschwisterlichen Tocher eine Harmonika für ihren ersten Tag in der Schule. Dennoch stellt er sich Neuenkölln nicht ohne Bading vor, "das ist nur ein Teil davon". Das letzte Mal, als das Musikhaus eröffnet wurde, war es nur vier Tage die Woch, und aus wirtschaftlichen Gründen seltener.
"In Bading hatte man immer das Gefuehl, dass die Zeit stillgestanden war", sagt Erhard Winter. "â??In der Karl-Marx-StraÃ?e, ein GeschÃ?ft nach dem anderen hat aufgehört, nur Bading ist erhalten. Ein wenig düster war es immer, alles voll von Musikinstrumenten, Tonträgern.